Im Goldenen Buch verewigt
Ehrung für Oberpfarrer Philipp Lehnen
Am Sonntag, dem 4. Juli 1993, genau 2 Tage nach seinem 85. Geburtstag trug sich Oberpfarrer Philipp Lehnen im Rahmen einer Feierstunde im Kapitelsaal des Rathauses in das Goldene Buch der Stadt Brühl ein.
In seiner Festansprache wies Bürgermeister Wilhelm Schmitz auf die großen Verdienste Lehnens um unsere Heimatstadt hin, wie – vorrangig – seinen unermüdlicher Einsatz zur Rettung des Altars ´seiner´ Klosterkirche nach der Zerstörung im zweiten Weltkrieg. Damals verstand es der kurz zuvor erst nach Brühl berufene Priester sowohl den Landeskonservator, wie auch die Sachverständigen des Generalvikariates, für seine Scahe zu gewinnen. Beide nämlich wollten eigentlich ´den Schutt´abtransportienen lassen und einen völlig neuen Altarraum gestalten.
Als Lehnen ihnen dann jedoch die von vielen Brühlern – initiiert und geleitet vom damaligen Kaplan Blum – in mühevoller Arbeit zusammengetragenen, sortierten und nummerierten Splitter und Stückchen des Altares und seiner Figuren präsentierte, da konnte er sich der Erhaltung dieses unschätzbaren Kunstgutes sicher sein.
Aber auch durch seine seelsorgerische Tätigkeit, die oftmals ja im Verborgenen stattfand (und stattfindet) und deren Früchte die Entwicklung und Gestaltung Brühls entscheidend mitprägten (z.B. die Aktion Brühl hilft Kambodscha) wurde der Jubilar zu einer in ganz Brühl geachteten Persönlichkeit. So steht er als Ehrenpräses und ehedem langjähriger Präses seit vielen Jahren der Kolpingsfamilie Brühl 1870 e.V. vor, und auch die Frauengemeinschaft, der Kirchenchor und weitere christliche Vereinigungen konnten und / oder können in Ihm einen gestlichen Leiter finden.
Eingeleitet wurde der Tag durch einen Festgottesdienst in der Schloßkirche St. Maria von den Engeln, deren Pfarrer der Jubilar bis zu seiner Entpflichtung durch Kardinal Meisner in diesem Jahr war. Der Kirchenchor an St. Margareta sang unter der Leitung von Kantor Michael Koll die Missa brevis g Dur (KV 140) von Wolfgang Amadeus Mozart für Chor, Soli und Orchester.
Danach durchquerte man die sonst streng verschlossenen Trenntüren zwischen Rathaus und Kichentrakt und wandte sich dem von der Stadt gestalteten Teil des Tages zu. In dem Saal, dessen Hausherr Lehnen noch vor einigen Jahrhunderten gewesen wäre (das Rathaus befindet sich ja in den Räumen des ehemaligen Franziskanerklosters und der Hausherr der Kirche war gleichzeitig ja auch Hausherr des Klosters) wurde ihm dann die Ehre zuteil sich mit dem selben Füllhalter wie sein ´höchster Dienstvorgestzter Papst Johannes Paul II´ (so Bürgermeister Schmitz) im Goldenen Buch Brühls verewigen zu dürfen.
Auch der Jubilar selber kam dann noch zu Wort: Lehnen, der zu den wenigen Priestern in Deutschland gehört die den Titel Oberpfarrer tragen (siehe dazu auch unseren ´historischen Bericht´) , verriet den interessierten Zuhörern neben einigen Dankesworten denn auch gleich das Geheimnis seines hohen Alters:
Bei allem Ernst des Lebens dürfe man niemals den Humor verlieren!